Gute Beispiele sind The Danger Zone of Europe, Changes and Problems in Near East oder War And Diplomacy in the Balkans von H. C. Woods, das Letztere 1911 veröffentlicht.
Auf was ich hier auch aufmerksam werde, ist der Begriff „Naher Osten“, der nicht mehr in Gebrauch zu sein scheint, wohingegen „Mittlerer Osten“ und „Ferner Osten“ noch weiterhin verwendet werden. So haben wir eine Parallelsituation: den Balkanismus, einen Komplex aus negativ besetzten zugeschriebenen Charakteristika, der oberflächlich gesehen Ähnlichkeit mit dem Orientalismus hat, sich aber insofern fundamental unterscheidet, als er sich auf reale Territorien bezieht, im Gegensatz zu einem undefinierbaren, weil imaginären Gebiet. |
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Noch dazu hat der Begriff „Balkan“ erst seit relativ kurzer Zeit eine abwertende Implikation angenommen, statt eine strittige, geografische Kategorie zu sein.
L. und mich interessiert, wie sich die Menschen hier wahrnehmen im Verh ältnis zu ihren Nachbar/innen und dem Rest von Europa, dem sie bald „beitreten“ werden.
Auf einer viel prosaischeren Ebene macht L. Fotos von alltäglichen, orientalistischen Bildern und Objekten, die hier ihren Weg in die Populärkultur gefunden haben. Zum Beispiel Tikis und Totempfähle, die wir vor nahe gelegenen Restaurants entdecken. Tikis sind Teil der 1930er-Beachcomber-Mode (Sammler/innen von Strandgut), eine Faszination mit allem „Polynesischen“. |