Von Pamporovo, wo anscheinend an jeder Ecke ein Wohnkomplex oder eine Hotelanlage gebaut wird, folgen wir dem Tal des Flusses Shirokolashka auf dem Weg nach Smolyan und besuchen auf unserem Weg EVN-Personal bei der „Feldarbeit“. M. erzählt uns, dass genau auf diesem Stück Land jedes Jahr ein Volksmusikfestival abgehalten wird zu dem tausende Menschen kommen.
Als wir in die Stadt an den Ufern des Flusses Cherna mit ungefähr 35 000 Einwohner/innen kommen, sehen wir verfallende Fabriken, an die wir uns schon gewöhnt haben. Sie erinnern mich an Teile Englands, wo ein Großteil der traditionellen britischen Industrie, mit ihren Fabriken, Satellitenunternehmen und sozialen Organisationen, nicht im Stande war dem Druck der Globalisierung auf dem Arbeitsmarkt zu widerstehen. |
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Damit meine ich billige, angelernte Kräfte und Hilfsarbeiter/innen und die Demontierung der Macht der Gewerkschaften. M. sagt über eines der großen Gebäude lakonisch: „Es gab hier einst 3000 Arbeiter/innen, die Decken produzierten. Die meisten von ihnen wurden an die Luft gesetzt. Es wird noch immer gearbeitet, aber keiner weiß mehr, was eigentlich hergestellt wird…“ Die Stadt hat einige schöne Häuser aus der Periode der Nationalen Wiedergeburt.
Wir besuchen das regionale EVN-Hauptquartier, checken kurz unsere E-Mails und sehen uns dann die große Kirche von St. Vissarion an, die erst vor kurzem, mit Spenden von Muslim/innen und Christ/innen, eröffnet wurde. Das Planetarium auf der anderen Straßenseite (ein anderer Weg den Himmel zu betrachten) ist offen, aber von sommerlicher Schläfrigkeit. |