Swarm Painting One
Hans Kupelwieser
Digitaler Airbrush auf Plane
ø 171 cm
1998
Ankauf 2000
Inv. Nr. 0073
„Malerei“? Zu sehen ist die Momentaufnahme eines wimmelnden, hochdynamischen Geschehens. Was an ein Magnetfeld denken lässt, stammt aus einer Zuchtanstalt in Lunz am See. Eine Fotokamera war in exakt rechtem Winkel auf die Wasseroberfläche eines Zuchtkastens gerichtet. Bei den zappeligen Fäden handelt es sich um tausende von frisch geschlüpften Saiblingen.
Die Formen, die sich aus dem „Wasserballett“ der wenige Tage alten Fische ergeben, basieren auf komplexen Überlagerungen synchroner und irregulärer Abläufe. Zum Beispiel versuchen alle Fische aufgrund ihrer genetischen Programmierung möglichst frontal gegen den zugeleiteten Frischwasserstrom anzuschwimmen: Pixel à la nature.
Der Künstler wird zum Vermittler zwischen Naturgesetz und Ästhetik, zwischen Zufall und Ordnung. Im Zusammenhang mit Kupelwiesers diskursiven Metallskulpturen sprach Robert Fleck von „relativer Plastik“. Damit war ein gestalterisches Verfahren gemeint, bei dem den jeweiligen Umständen ein wesentlicher Anteil an der Urheberschaft zukommt – also Kunst ohne Absolutheitsanspruch.
Wolfgang Kos, 2005
WeiterlesenAusstellungen
Nach Rokytník. Die Sammlung der EVN, MUMOK, Wien, 2005
Publikationen
Hans Kupelwieser. Reflections, Nürnberg 2012, S. 40
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 192 f
Hans Kupelwieser [anlässlich der Ausstellung „Hans Kupelwieser: Postmediale Skulpturen“, 8. Mai bis 20. Juni 2004, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum; 2004/2005, ZKM/Museum für neue Kunst, Karlsruhe], Ostfildern-Ruit 2004, S. 40
evn sammlung. Ankäufe 2000–2002, Maria Enzersdorf 2002, S. 30