State Departement (Capital)
Sarah Morris
Lackfarbe auf Leinwand
214 × 214 cm
2002
Ankauf 2003
Inv. Nr. 0123
Mit der malerischen Darstellung von gerasterten Glasfassaden von Bürohochhäusern wird Sarah Morris Ende der Neunzigerjahre bekannt. In grellen, flächig aufgetragenen Farben und mit unmittelbarer Direktheit werden nicht nur die Gebäude selbst, sondern auch die nach außen wirkenden Codes der Unternehmensstrategien wahrnehmbar.
Im September 2000, ein Jahr vor den 9/11-Anschlägen, nimmt die angloamerikanische Künstlerin in Washington D.C. den 16-mm-Film Capital auf. Morris skizziert in schnellen Schnitten politische Architektur und Menschen, die in ihr arbeiten. Gezeigt werden prominente Gebäude und Orte, die symbolisch stark aufgeladen sind: das Weiße Haus, die National Mall, das Kennedy Center, das Hauptquartier des Secret Service und andere Verwaltungsbauten. Die Fäden zwischen Architektur und ihren Benutzern werden für den Betrachter deutlich und erfahren durch ihre filmische Charakterisierung eine Art von Decodierung.
Die gemalte Serie zum Film entsteht bereits nach den Ereignissen vom September 2001. State Department (Capital) zeigt uns mehr als einen modernistischen Blick in das Außenministerium. Obwohl aufgrund der geometrisch exakten Maltechnik kein Raum für narrative Elemente zu bleiben scheint, deckt das Gemälde klar und deutlich vorhandene Strukturen auf.
Wolfgang Kos, 2005 Weiterlesen
Ausstellungen
Abstract Painting Now! Gerhard Richter, Katharina Grosse, Sean Scully ..., Kunsthalle Krems, Krems, 2016
Nach Rokytník. Die Sammlung der EVN, MUMOK, Wien, 2005
Publikationen
Abstract Painting Now! Gerhard Richter, Katharina Grosse, Sean Scully [anlässlich der Ausstellung in der Kunsthalle Krems, 2. Juli 2017 – 5. November 2017], Köln 2017, S. 165
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 220