The Banana Skin in the Hall of Mirrors
Angus Fairhurst
Tusche und Bleistift auf Papier
141 × 107.5 cm (gerahmt)
1998
Ankauf 1999
Inv. Nr. 0056b
Bereits der Titel verweist auf die Bananenschale als Zentrum der Arbeit: Wie in einem eleganten Spiegelsaal liegt sie, und jeder der kreisförmig arrangierten Spiegel reflektiert die Schale und wiederum die Reflexionen der Schale, immer weiter und weiter ins Unendliche. Der Biomüll im Spiegelkabinett macht Fairhursts Überzeugung deutlich, dass Natur aus heutiger Sicht nur als kulturelle Konstruktion zu deuten ist. Um das zu veranschaulichen, wendet der Künstler gerne einfache Ordnungsprinzipien an. Oft sucht er sich ein möglichst plakatives Motiv und potenziert es durch Schichten, Überlagerungen und endlose Serialisierungen. Das Prinzip der Handlung spielt immer eine wesentliche Rolle: zum Beispiel graue Pinselstriche in Gitterstrukturen setzen oder Löcher in Postkarten bohren oder in den Computer eingescannte schematische Zeichnungen zu einer Animation addieren. „Eine Menge der Dinge, die ich gemacht habe“, sagt Fairhurst, „haben mit dem Prozessualen zu tun: Oft ist es ein Prozess der Wiederholung. Ja, ich glaube, alle meine Arbeiten funktionieren auf der Zeitebene.“ Es geht ihm darum, den herkömmlichen Interpretationsmustern und Erwartungen an Kunst entgegenzuwirken. Mit der Zeichnung verwirrt Fairhurst den Betrachter durch einen Strudel von Kreis- und Gegenkreisbewegungen („revolution“ und „counter-revolution“) derartig, dass auch der Ankauf der dreidimensionalen Bananen-Version aus Polyurethan beschlossen wurde, um den visuellen Hip-Hop von der Grafik zur Skulptur und wieder zurück entsprechend zu würdigen.
Georg Kargl, 2005
WeiterlesenAusstellungen
Nothing But Pleasure, BAWAG Foundation, Wien, 2006
Publikationen
Nothing But Pleasure, BAWAG Foundation, 30.6.2006 – 26.8.2006, Wien 2006, S. s. p.
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 93
evn sammlung. Ankäufe 1997 – 1999, Maria Enzersdorf 1999, S. 16