Labor
Thomas Demand
C-Print auf Diasec
Edition 5/6
180 × 270 cm
2000
Ankauf 2000
Inv. Nr. 0077
Demand zeigt uns Räume, die er nie betreten hat und die der Betrachter nie betreten könnte. Denn es wird nicht reale Lebenswelt abgebildet. Was wir sehen, sind akribisch gefertigte Modelle aus Karton und Papier, denen häufig Fotos von tatsächlich vorgefunden Raumsituationen zugrunde liegen. Es handelt sich um „Reproduktion der Reproduktion“ (Michael Wetzel). Simulation und Dokumentation werden ununterscheidbar, Vertrautes wird verunsichert. Die sterile, unheimliche Ruhe, die Demands Fotos ausstrahlen, hängt auch mit dem Fehlen von Gebrauchsspuren zusammen.
Der Fotokünstler, der anfänglich Architektur studiert hat, kreiert „typologische Bilder“. Die Orte haben keinerlei Individualität: Gänge, Stiegenhäuser, Schreibtische. Das Bild Labor zeigt Wanddämmungen, wie man sie beim Bau schalltoter Räume, etwa von Tonstudios, verwendet. Zunehmend verwendet Demand auch Medienfotos als Ausgangspunkt seiner Simulation. Immer gehen der Bildkonstruktion genaue Recherchen und Auswahlverfahren voraus.
Wofgang Kos, 2005
Ausstellungen
Nach Rokytník. Die Sammlung der EVN, MUMOK, Wien, 2005
Connivence – 8, Biennale de Lyon, Lyon, 2001
Publikationen
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 68 f
evn sammlung. Ankäufe 2000–2002, Maria Enzersdorf 2002, S. 4, 14
Thomas Demand [Catalogue and Exhibition, Aspen Art Museum, De Appel Amsterdam], Rhode Island 2001, S. 10 f
6e biennale d'art contemporain de Lyon, Musée d'Art Contemporain de Lyon, Les Subsistances, L'Orangerie du Parc de la Tête d'Or du 22 juin au 23 septembre 2001, 2001, S. 361
Thomas Demand [anlässlich der Ausstellung Thomas Demand, Fondation Cartier pour l'art contemporain, Paris], London 2000, S. 10