Low Heels
Markus Schinwald
Schuhobjekt (Größe 38) aus Leder und Farbfotografie
Fotografie: 47.5 × 36.5 cm (gerahmt), Schuhobjekt ca. 10 × 22 × 28 cm
1997
Ankauf 2000
Inv. Nr. 0070abc
Markus Schinwald entwirft Kleider- und Schuhobjekte, die auf den ersten Blick wie konventionelle Modeprodukte aussehen. Allerdings entzieht er diesen durch – oft minimale – Eingriffe ihre ursächliche Funktion. Die Objekte bekommen vielmehr einen skulpturalen Charakter. Damit steht der autonome Charakter der Objekte über ihrem Gebrauchswert, Funktion, Skulptur, Form, Fetisch, Mode, Requisite und Ware verschmelzen ineinander. Zur Arbeit in der evn sammlung gehört auch eine Farbfotografie, die bewusst gesetzte Assoziationen zu „herkömmlichen“ Werbebotschaften weckt.
Die Grenzziehung zur Gebrauchsästhetik ist damit für den Betrachter erschwert, dabei geht es dem Künstler gerade um die Verbindung von Objekt und (voyeuristischem) Blick, wie er auch in der Werbung zu finden ist. Kaufkraft verstärkende Botschaften und Bilder werden gerade durch die Verwendung ihrer „eigenen“ Sprache kritisch wahrgenommen. So funktionieren beispielsweise die Low Heels als Antonym zu den fetischisierten High Heels und werfen so Fragen zu Identität und Geschlechterrollen im täglichen Umfeld umso stärker auf.
Hans Ulrich Obrist, 2005
WeiterlesenAusstellungen
Für Garderobe wird nicht gehaftet. Widerständiges in Mode und Produktion, AIL - Angewandte Innovation Laboratory , Wien, 2015
evn sammlung / institutionelle Präsentation, Viennafair, Wien, 2011
Markus Schinwald, LENTOS Kunstmuseum Linz, Linz, 2011
Markus Schinwald: Pocket History, Mücsarnok Kunsthalle Budapest, Budapest, 2009
Nach Rokytník. Die Sammlung der EVN, MUMOK, Wien, 2005
Publikationen
Für Garderobe wird nicht gehaftet. Widerständiges in Mode und Produktion: Magazin #1, Wien 2015, S. 76
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 280 f
Markus Schinwald. Format 190 x 260 mm 242 Pages Incl. Poster, New York 2004, S. 132, 163
evn sammlung. Ankäufe 1997 – 1999, Maria Enzersdorf 1999, S. 33
Junge Szene - Kinderarbeit [anlässlich der Ausstellung in der Secession von 9.7. bis 30.8.1998], Wien 1998, S. 102