Ohne Titel
Christian Hutzinger
Acryl auf Leinwand
200 × 120 cm
2000
Ankauf 2001
Inv. Nr. 0100
Die Malerei Hutzingers, der anfangs mit Wandmalereien hervorgetreten ist, wirkt spröd und unaufgeregt. Wiederkehrende Module werden formal und farbig variiert, etwa „eine kapsel- beziehungsweise zellenartige, umrandete Form“, die der Künstler „als eine Art kopierbares Logo einsetzt“ (Rainer Fuchs).
Hutzinger ist der Gegentyp zum wilden Bauchmaler und Farbenschütter. Slow heißt programmatisch eine Werkgruppe von 2000. Die Bilder sind unpathetisch und leise. Vieles bleibt in Schwebe, immer bleiben Leerräume. Das behutsam austarierte Farbspektrum wirkt geradezu phlegmatisch. Es gibt Referenzen an die heute verpönten Alltagsfarben der 1970er-Jahre, etwa zu den Orange- und Brauntönen damaliger Raumtextilien oder öffentlicher Bestuhlungen. Aber selbst solche Reminiszenzen wirken ausgewaschen und verdünnt. Aus der Entleerung kann eine neue Malerei entstehen, für die sich – ganz vorsichtig – Begriffe wie „Schönheit“ und „Zartheit“ ins Spiel bringen lassen.
Wolfgang Kos, 2005
WeiterlesenAusstellungen
Nach Rokytník. Die Sammlung der EVN, MUMOK, Wien, 2005
Publikationen
Christian Hutzinger. Was bisher geschah, Wien 2007, S. 51
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 160 f
Christian Hutzinger. Still [erscheint anlässlich der Ausstellung im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien von August bis Oktober 2004], Köln 2004
evn sammlung. Ankäufe 2000–2002, Maria Enzersdorf 2002, S. 25