Denken an Montaigne
Erwin Wurm
Diptychon
C-Print auf PVC auf MDF
je 240 × 200 cm
2000
Ankauf 2001
Inv. Nr. 0084a
Erwin Wurm transportiert die Möglichkeiten des Skulpturbegriffes. One Minute Sculptures bestehen nur einen Moment, durch Fotografie werden sie manifest und verdeutlichen das Motiv der Transformation. Kennzeichnend für Wurms Arbeiten ist eine gewisse Dematerialisation. Wurms Do-it-yourself-Objekte bewegen sich zwischen Realisierung und Virtualisierung, zwischen Wiederholung und Unterschied. Diese Arbeiten beschäftigen sich weniger mit den Kopien, Bildern oder Reproduktionen von Kunstwerken als mit der Interpretation durch den Menschen. Alltägliche Handlungen und Materialien bilden den Ausgangspunkt für die Objekte, die nach den schriftlichen Anweisungen des Künstlers neu erschaffen werden. Jeder Realisierungsprozess stellt eine Aktivität in Raum und Zeit dar. Die grundlegende Natur dieses Vorgangs liegt irgendwo zwischen Permutation einerseits und Prozessen des Aushandelns innerhalb eines von Wiederholung und Unterschied gekennzeichneten Spannungsfeldes andererseits. Die Interpretationen ein und derselben Anweisung sind niemals identisch. Aktuelle Arbeiten pendeln ganz nach Art der „post-medium condition“ zwischen Skulptur, Video und Fotografie. Erwin Wurm ist ein Raum-und-Zeit-Bildhauer, dessen Werk neue und unerwartete Wege aufzeigt.
Hans Ulrich Obrist, 2005
WeiterlesenAusstellungen
Erwin Wurm. Keep a Cool Head, MUMOK, Wien, 2006
Publikationen
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 346 ff
Erwin Wurm [exhibition “Erwin Wurm. Fat survival, Handlungsformen der Skulptur” 25. 01. – 31. 03. 2002, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum], Ostfildern-Ruit 2002, S. 193
evn sammlung. Ankäufe 2000–2002, Maria Enzersdorf 2002, S. 50 f