o.T. (What can cause...)
Muntean/Rosenblum
Acrylfarbe auf Papier
40 × 30 cm
1998
Ankauf 1999
Inv. Nr. 0058c
Muntean/Rosenblum arbeiten mit Motiven unserer Gegenwart, die gemixt werden und einen neuen, unerwarteten Diskurs ermöglichen. Ihr wesentliches Sujet, die menschliche Figur, die oft großformatig in Szene gesetzt wird, formuliert Themen der Emotionalität und der Relation des Menschen zu sich und anderen neu. Als ein zentraler Begriff in ihrer Arbeit ist die Polyfonie zu sehen, eine Form von Vielstimmigkeit, die Pluralität ermöglicht, jedoch auch einzeln les- und erfahrbar bleibt. Fragmente – im Sinne von einzelnen Bildelementen sowie auch Textpassagen – werden immer wieder zusammengebaut und erfahren so neue Formulierungen. Die Einzelelemente selbst stammen größtenteils aus dem Magazin- und Lifestylebereich, dabei werden nicht nur ganze Figuren ausgewählt, sondern oft auch nur Körperteile oder Ausschnitte von Landschaften, die erneut kombiniert werden. Die malerische Wirkung, die zusätzlich die Arbeiten bestimmt, erzeugt im Betrachter eine Art von Empathie, eine direkte Form der Anteilnahme. Diese bewusst eingesetzte emotionale Ebene ist Teil des gesamten Bild-Text-Konzeptes, das einerseits aufsplittert und zerlegt, andererseits wieder konkret verbindet. Die Wirkung der Malerei, ihre Aura, ermöglicht einen neuen Zugang, frei für persönliche Projektionen.
Hans Ulrich Obrist, 2005
WeiterlesenAusstellungen
Auf zu Neuem. Drei Jahrzehnte von Schiele bis Schlegel aus Privatbesitz, Landesgalerie Niederösterreich, Krems, 2021
Publikationen
Auf zu Neuem. Drei Jahrzehnte von Schiele bis Schlegel aus Privatbesitz [anlässlich der Ausstellung „Auf zu Neuem. Drei Jahrzehnte von Schiele bis Schlegel aus Privatbesitz“, Landesgalerie Niederösterreich, 27. März 2021 bis 6. Februar 2022], Weitra 2021, S. 161
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 228–233
evn sammlung. Ankäufe 1997 – 1999, Maria Enzersdorf 1999, S. 29