Departments
Uri Aran
Diverse Objekte, u. a. Eichenholz, Stahl, Glas, Gips, Metall, Stoff, Kunststoff, Klebstoff, Grafit, Tinte und Lack
95 × 86 × 112 cm
2014
Ankauf 2014
Inv. Nr. 0292
Im Mittelpunkt von Uri Arans künstlerischer Praxis steht der Prozess des Sammelns und Anordnens von Objekten und Bildern, um konventionelle Formen der Erzählung und Kommunikation zu hinterfragen und neu zu strukturieren. Departments ist eine Auftragsarbeit für die Liverpool-Biennale: Vier Plastiken aus Eichenholz und verschiedenen anderen Materialien fungieren als konzentrierte mikrokosmische Repräsentationen von Räumen, bevölkert von Plastiktrauben, Pizzaschachteln, Passfotos, Siebdrucken von Webseiten und anderem ephemerem Strandgut. So wie Aran sie verwendet, sind diese auf Arbeitsoberflächen aus Holz präsentierten Arrangements zugleich universell und äußerst persönlich.
Anstatt sich konventioneller Erzählformen zu bedienen, die einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben, lässt Aran eine Vielzahl von Verbindungen und Geschichten zu. In einer nicht festgelegten, umherschweifenden Bewegung kann die Installation auf verschiedenen Routen und Wegen erschlossen werden. Die Arbeit besteht aus visuellen Zeichen, die sich auf Arans fortlaufende Auseinandersetzung mit Sprache und ihren Funktionen beziehen. Er sagt dazu Folgendes: „Ich interessiere mich für widersprüchliche Bedeutungen in der Sprache; ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist, aber ich sehe eine Verschiebung der Bedeutung. Für mich sind die Dinge vermittelt – fast alles ist zitiert.“
Arans schwieriges Verhältnis zur Sprache und Kommunikation drückt sich bereits im Titel seiner Arbeit aus – Departments: Einerseits erzeugt der Künstler eine Struktur innerhalb individualisierter Namen und Kategorien, andererseits erschwert die Aufteilung in diese Bereiche die Kommunikation zwischen ihnen.
Hans Ulrich Obrist, 2015
Ausstellungen
Uri Aran, Mice - Personale, Kölnischer Kunstverein, Köln, 2016
Publikationen
evn collection. 95–2015 Jubilee, Wien 2015, S. 54 ff