Verbessertes Partisanendenkmal (Olga Jevric)
Marko Lulić
Künstlicher Ton, Schrauben und Plastikteile
ca. 28 × 22 × 6 cm
2001
Ankauf 2002
Inv. Nr. 0112
Marko Lulić wurde 1972 in Wien geboren, seine Familie stammt aus Kroatien beziehungsweise Serbien. Er beschäftigt sich mit der kulturellen Geschichte Exjugoslawiens als dem Alternativmodell zum Sowjetkommunismus und spürt der Ästhetik des Modernismus nach, die im Alltagsbild Jugoslawiens wesentlich häufiger zu finden war als etwa im von Barock und Jugendstil geprägten Wien. Sein Tableau für die
Das Motiv des Gemäldes ist einem Foto entnommen, das Tito bei einer Rede vor dem II. Kongress der Selbstverwaltungsräte zeigt. Die roten Punkte auf weißem Grund sind ein Siebzigerjahre-Designmotiv; als Schablone für sein Remake hat Lulić eine Bratpfanne aus seiner Küche benutzt. Zum Bild gesellen sich Interpretationen von Partisanendenkmälern, kleinformatige Nachbildungen „echter“ Monumente, wie sie in der Anthologie Spomenici Revolucije abgebildet sind, die Lulić als Musterbuch benutzt. Mit billigen Materialien wie Draht, Papiermaschee, Karton und Farbe bastelt Marko Lulić um den Mythos des jugoslawischen Kampfs gegen den Faschismus herum und dokumentiert gleichzeitig sein Interesse an Ästhetik und Struktur der Skulpturen. Er mache politische Kunst, die dann trotzdem Form bleibe, sagt Lulić. „Dekor für die herrschenden Klassen“ hat Pierre Bourdieu das genannt.
Brigitte Huck, 2005
WeiterlesenAusstellungen
small medium large. Skulpturen und Objekte aus der evn sammlung, evn sammlung, Maria Enzersdorf, 2022
Marko Lulić. Futurology, LENTOS Kunstmuseum Linz, Linz, 2017
Nach Rokytník. Die Sammlung der EVN, MUMOK, Wien, 2005
Publikationen
Marko Lulić. Futurology, Wien 2017, S. 119
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 204 ff
evn sammlung. Ankäufe 2000–2002, Maria Enzersdorf 2002, S. 32