Bruno Zhu’s Eltern besitzen ein Geschäft in einer kleinen Stadt in Portugal, in dem Zhu diverse Ausstellungen kuratierte. So weist auch er uns darauf hin, dass Kunst dort auftaucht, wo wir sie am wenigsten erwarten. Nach eigenen Aussagen habe Zhu bereits im Alter von 13 Jahren mit dem Fotografieren angefangen. Seine interdisziplinäre Arbeitsweise beschreibt Zhus vielseitige Interessen, wie beispielsweise die Integration von Kleidungsstücken in seinen Werken – Zhu hat ursprünglich Modedesign studiert – und seine multimedialen Installationen. Seine Arbeit beschäftigt sich damit, wie Begehren sichtbar werden in einer konsumorientierten Gesellschaft. 

Doch weist er die Zuschrift post-digital ab: „Betreffend der Leute, die meine Arbeit mit dem Ausdruck ‘post-digital’ zusammenbringen. I finde das einfach faul. Es ist nicht falsch, aber es zeigt ein mangelndes Verständnis der Eigenarten der Kunstschaffenden, die die ‘post-digital’ Diskussion angestiftet haben. Es sollte nicht als eine ästhetische Voraussetzung festgenagelt werden. Wir sind alle ‘post-digital’ heute.“¹

Hans Ulrich Obrist, 2021

1)  https://www.foam.org/brunozhu