Selbstporträt
Elke Krystufek
Mischtechnik auf Stoff
81.5 × 66 cm (gerahmt)
1990
Ankauf 1996
Inv. Nr. 0014
Elke Krystufek lässt sich auf kein Medium festlegen und verhandelt in Fotocollagen und Installationen, Videos und Performance, Malerei und Zeichnung die Grenzen zwischen öffentlich und privat. Jede ihrer künstlerischen Gesten scheint an ihre Person gebunden; Tabubrüche und das Verletzen von Konventionen gehen dabei Hand in Hand.
Ihr Spiel mit wechselnden Identitäten in variantenreicher Selbstinszenierung und mit der expliziten Thematisierung von Sexualität kalkuliert den Schock ebenso, wie ihr seine Existenz unverständlich ist.
Die beiden Selbstporträts sind von Medium und künstlerischem Argument her geradezu klassisch. Ganz offensichtlich schnell und unmittelbar skizzierend, spiegelt sich eine malerische Freiheit und Offenheit in den Blättern, die scheinbar im Widerspruch zur Repetition des Sujets, seiner durchgehenden Frontalität und strukturellen Ähnlichkeit steht. Der starre Blick, die fixierend auf den Betrachter, das potenzielle Vis-à-vis, gerichteten Augen wehren sich gegen das, was Krystufek selbst als den gewalttätigen Blick bezeichnet. Den Blick des Betrachters, der das Bild des anderen zum Objekt macht, ihn gibt die Künstlerin zurück, dreht den Spieß um und verweist ihr Gegenüber in die Schranken.
Brigitte Huck, 2005
WeiterlesenAusstellungen
Auf zu Neuem. Drei Jahrzehnte von Schiele bis Schlegel aus Privatbesitz, Landesgalerie Niederösterreich, Krems, 2021
Helmut & Johanna Kandl. Palette, Kunsthaus Graz, 2021
Nach Rokytník. Die Sammlung der EVN, MUMOK, Wien, 2005
Publikationen
Helmut und Johanna Kandl. Palette, Wien 2021, S. 19
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 188–191