3/2018
Koo Jeong-a
Magnete, Portlandstein
16 × 35 × 35 cm
2018
Ankauf 2018
Inv. Nr. 0376
1995 entwickelte der britische Architekt Cedric Price (1934–2003) ein urbanistisches Konzept für London. Darin sollten variable Magnet-Infrastrukturen den Bewohnerinnen und Bewohnern Flexibilität, offene Kommunikationsformen und freie Anwendungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum ermöglichen. Für dieses unrealisierte Projekt sollten einzelne Elemente (Fußwege, Treppen, Fahrstühle etc.) temporär (wieder-)verwendet werden und immer wieder an anderer Stelle andocken. Diese Vision ist eine der Quellen für Koo Jeong As Magnet Cities. Eine zweite Quelle findet die Künstlerin in der medizinischen beziehungsweise bioenergetischen und therapeutischen Anwendung durch Magnete. Im Zuge ihrer zehnjährigen Auseinandersetzung mit diesen beiden Themen entwickelte Koo Jeong A 2018 eine Reihe von Skulpturen aus industriell gefertigten und handelsüblichen Eisenmagneten. Die Wände und Begrenzungen im kleinen Maßstab, die auf Portland-Stein, einem für historische Londoner Gebäude typischen Baustein, präsentiert werden, wirken ebenso körperhaft wie flüchtig. Der Widerspruch dieser Beobachtung zeugt von den beinahe bedingungslosen Verwendungsmöglichkeiten des Materials, die Koo Jeong A ein- und damit Körper und Architektur zueinander in ein Spannungsfeld setzt.
Brigitte Huck, 2020
Ausstellungen
small medium large. Skulpturen und Objekte aus der evn sammlung, evn sammlung, Maria Enzersdorf, 2022