Sjene/138
Goran Petercol
Messingstäbe, Draht, farbiges Licht
67 × 16 × 20 cm
1994
Ankauf 1997
Inv. Nr. 0028
Die wichtigsten Gestaltungsmittel des kroatischen Künstlers sind immateriell: Licht und Schatten. Indem er Spots auf in die Wand geschlagene Metallstäbe richtet, spielt er mit den Schatten und inszeniert auf diese Weise „Zeichnungen“, die zugleich Raumbilder sind. Nicht am Phänomen des Lichts per se ist Petercol interessiert: „Ich bin kein Illusionist.“ Er nutzt bloß die Gesetzmäßigkeiten des Lichtflusses: „Meine Bilder konstruieren sich gewissermaßen selbst, ich bin von der Logik der Schatten abhängig …“
Der Betrachter wird verunsichert, weil der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung rätselhaft erscheint. Bei Sjene/138 (Szene/138) macht sich der Künstler das Phänomen zunutze, dass sich zwei unterschiedliche Lichtquellen – Rot und ein spezielles Blau – gegenseitig auslöschen, wodurch die Wand weiß erscheint. Nur die Schattenlinien sind rot und blau, weil die Stäbe und Drähte an der Wand jeweils einer der beiden Lichtquellen den Weg versperren.
Wolfgang Kos, 2005
Ausstellungen
There is something you should know. Die EVN Sammlung im Belvedere, Österreichische Galerie Belvedere, Wien, 2000
Publikationen
Goran Petercol. Conventions [erscheint in Verbindung mit der Retrospektive von Goran Petercol “Don't worry about poetics, they will arrive on their own”, 22. November 2019 – 5. Januar 2020, Musem of Modern and Contemporary Art, Rijeka], Zagreb 2019, S. 56
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 254 f
evn sammlung. Ankäufe 1995 – 1996, Maria Enzersdorf 1997, S. 28
Goran Petercol. 22nd Sao Paulo Biennale. 12. Oktober – 11. Dezember 1994, Museum of Contemporary Art Zagreb, Zagreb 1994, S. 38