Zwirnmühle
Andreas Slominski
Metall, Holz und Farbfolie
62 × 62 × 35 cm
1996
Ankauf 1997
Inv. Nr. 0032
Andreas Slominski zweifelt am Namen der Dinge. Ausgangspunkt seiner Werke ist ein enzyklopädisch ausuferndes Sammeln von Dingen.
Diese Figur des Inventars kreuzt in seinen Arbeiten ganz zu Beginn auf, wie bei einem seiner ersten Projekte, dem 1987 veröffentlichten Künstlerbuch, das eigentlich eine Aufstellung von Fallen ist. Ganz ohne Bilder und einer inneren Logik folgend, in außergewöhnliche Kategorien eingeteilt, sind hier verschiedene Arten von Fallen aufgelistet.
Dabei überrascht als Erstes, dass trotz der auffälligen Transparenz aller werkimmanenten Ordnungen (Listen, Familienbezeichnung, Katalogisierung) kein linearer, übergreifender Stammbaum auszumachen ist. Bilder und Worte verweisen immer zugleich auf andere Bilder und Worte, denn der Künstler als Umschichter von Realitäten ist angesichts der ihn umgebenden Informationsexplosion hauptsächlich mit der Selektion von Feldern beziehungsweise deren Eingrenzung beschäftigt. Am Anfang der Wahrnehmung steht immer die Falle. Ob metaphorisch oder real (fängisch) gestellt: Die Grenzen zwischen Fallen im weiteren Sinn (alle Werke von Andreas Slominski sind Wahrnehmungsfallen) und Fallen im engeren Sinn (die verschiedenen Tierfallen) sind in permanentem Fluss.
Ausstellungen
small medium large. Skulpturen und Objekte aus der evn sammlung, evn sammlung, Maria Enzersdorf, 2022
Now, At The Latest. Videos und andere Sehenswürdigkeiten aus der evn sammlung, Kunsthalle Krems, Krems, 2015
Nach Rokytník. Die Sammlung der EVN, MUMOK, Wien, 2005
There is something you should know. Die EVN Sammlung im Belvedere, Österreichische Galerie Belvedere, Wien, 2000
Publikationen
Now, At the Latest, Maria Enzersdorf 2015, S. 36, 43
evn sammlung 95–05, Köln 2005, S. 298 f
evn sammlung. Ankäufe 1995 – 1996, Maria Enzersdorf 1997, S. 32
Andreas Slominski - Mühlen / Denkmal für einen Fuss / Durs Grünbein, Köln 1996, S. 13