Attila Csörgö bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst, wobei seine Werke wie experimentelle Studien anmuten. Diese Arbeiten sind nicht nur Veranschaulichungen komplexer gedanklicher Prozesse, sondern sie zeigen auch eine spielerische und humorvolle Seite. Das Werk in der evn sammlung  ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Es handelt sich um eine kinetische Skulptur, die als Modellbau realisiert wurde, zugleich eine verblüffende geometrische Demonstration.

Die Skulptur besteht aus einem zweiteiligen Rahmen, in dem ein Netz aus Fäden mit dünnen Holzstäben verbunden ist. Auf der zentralen Tischfläche befinden sich drei der fünf platonischen Körper: ein Würfel, ein Tetraeder (ein Viereck) und ein Oktaeder (ein Achteck). Csörgös geschickte Inszenierung ermöglicht es, dass die Kanten und Ecken dieser Formen in Bewegung gesetzt werden und sich schließlich in einen Ikosaeder (einen Zwanzigseiter) verwandeln, bevor sie wieder in ihre ursprünglichen Formen zurückkehren.

Diese Arbeit zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Csörgö durch seine Kunst die Gesetze der Geometrie zum Leben erweckt. Gleichzeitig vermittelt sie ein Gefühl des Staunens und der Neugier, indem sie die komplexe Schönheit der Mathematik und der physikalischen Welt auf humorvolle und zugängliche Weise erfahrbar macht.

Thomas D. Trummer, 2024