Gegenstand der Arbeit von Constanze Ruhm ist die Verortung und Bestimmung von Wahrnehmung in unterschiedlichen Medien. Wie in Kiss wird versucht, ausgehend von einem einer Filmsequenz entnommenen Sujet, eine dem Medium Wandbild entsprechende statisch verdichtete Komposition zu erarbeiten, die sowohl als Nachbild wie auch als eigenständiger, vom ursprünglichen Kontext abgelöster Bildinhalt eine stark suggestive Wirkung entwickelt.

Diese Bilder sind mittels Computer und Visualisierungsprogrammen hergestellt. Ziel ist, eine die Bildintention transportierende Grundstimmung zu erreichen. Gleichzeitig bleibt, dem Darstellungsmedium entsprechend, die nötige Distanzierung der virtuell erzeugten Realität zur abgelichteten Realität (Film) – in einer fein justierten Abstimmung – erhalten. Diese lässt beim Betrachter nie die Sicherheit entstehen, welchen technischen Ursprungs das Gesehene ist.

Der Betrachter kann neben dem Bildinhalt seine Wahrnehmung virtuell erzeugter Bilder schärfen und als Gegenstand der Beschäftigung entdecken.

Paul Katzberger, 2005